Das letzte Wunder liegt lange zurück

Audio-/ Videoinstallation (360-Grad-Videoprojektion bestehend aus 4 Videoprojektionen, 2 Aktivboxen)
DV, mp3-Audiofile
2009
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Installationsansicht, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, 2009

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Die Videoinstallation Das letzte Wunder liegt lange zurück zeigt aus vielen Einzelvideos konstruierte Fensterfronten nächtlicher Hausfassaden, die wandfüllend an alle Wände eines Raumes projiziert werden. Wie vor einem urbanen Sternenhimmel steht der Betrachter außerhalb der statischen Gebäude und blickt durch die erleuchteten Fenster auf die unterschiedlichen Innenwelten. Ab und an geht ein Licht an oder aus und man kann vereinzelt Menschen erkennen. Der Betrachter ist von Dunkelheit umgeben und somit ganz auf sich und sein Schauen konzentriert. Er steht in einem Innenhof, eingehüllt in (Video-) Bilder. Die Reduktion der Ereignisse lässt ihn dabei das kontinuierliche Vergehen der Zeit spürbar werden.

Die von mir gesammelten Fenster ergeben das Bild einer verdichteten Realität. Auf den ersten Blick könnten diese Fensterhaufen auch eine Abbildung einer authentischen Wirklichkeit sein; doch baut sich durch den Überschuss und die Fülle der Bilder, die im Gegensatz zur Reduktion des Bildinhalts steht, eine Spannung beim Betrachter auf, die ihn etwas Verborgenes, Magische unter der Oberfläche der Bilder vermuten lässt. Ein Wunder das nicht eintritt, aber jederzeit eintreten kann. Zudem lässt die Anordnung der Fenster in der Dunkelheit die überlagerten Perspektiven nur erahnen. Der Betrachter selbst muss zum Konstrukteur einer magischen Realität werden. Wie im Traum entstehen verdichtete Wahrnehmungen der Wirklichkeit.

The video installation The last miracle happened long time ago shows single video shots which construct together an installation of nightly fronts of windows. These fronts of windows are projected onto the whole wall in a shaded room. The observer stands outside of the static buildings like in front of a starry sky and looks through the enlightened windows at different inner lifes. Once in a while lights are switched on or off and you can see persons in the windows. The observer is encircled by darkness and therefore totally concentrated on the observation. He stands in a courtyard, covered in (video) pictures. The reduction of incidents makes the continuous passing of time noticeable.

These windows, that I collected in form of video shots, form the picture of a compressed reality, which describes an individual idea of world. At the first view this accumulation of windows could be an image of the real reality. But the plenitude of the pictures, which is in contrast to the reduction of the visual content, produce a suspense that makes the observer supposes something hidden and magical under the surface of the pictures. A miracle that doesn’t happen, but could happen every moment. In addition the askew arrangement of the windows in the darkness only makes it possible to suspect a perspective. The observer by himself has to construct a magical reality. Like in blurred dreams concentrated perceptions of reality develop.

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